Der Bad Homburger Kräuterlikör mit Geschichte
Als 1843 die Reichspost gegründet wurde, stiftete Fritz Scheller aus Bad Homburg das passende Getränk, um dieses Großereignis gebührend zu feiern. Der ReichsPost Bitter war geboren. Vom deutschen Reich war zu diesem Zeitpunkt weit und breit nichts zu sehen. Aber die Geschichte sollte Fritz Scheller auf seltsame Weise einholen.
Immerhin lieferte Fritz Scheller seinen ReichsPost Bitter schon an den Hof von Landgraf Friedrich dem Zweiten, als Bad Homburg 1866 an Preußen fiel. Mit Wilhelm König von Preußen zog ein neuer Chef in Bad Homburg ein. Der Nachfahr von Preußenkönig Friedrich dem Zweiten hatte Bad Homburg lieb gewonnen und besuchte die Stadt regelmäßig. Als 1871 unter Preußischer Führung das deutsche Reich entstand, wurde Wilhelm Kaiser und Bad Homburg sogar seine feste Sommerresidenz.
Ein Glück für Fritz Scheller, denn nun kamen Wilhelm der Erste und später Sohn Wilhelm der Zweite sowie illustre befreundete adlige Kurgäste im Schlepptau der Preußen in den Genuss des ReichsPost Bitter.
Immerhin waren große Namen wie Frankreichs Napoleon der Dritte oder Russlands Zar Nicolaus der Zweite samt Familie sowie der spätere englische König Edward der Achte darunter. Und selbst Sissi, Kaiserin von Österreich sowie der König von Siam logierten auf dem Schloss zu Bad Homburg.
Nach der Zeit des Glanzes und der Glorie kamen zwei Weltkriege und danach Ruhe ins immer noch als Kurort beliebte Bad Homburg. Die Familie Scheller hatte ihren ReichsPost Bitter längst verkauft und dieses einstige „Wundermittel“ aus 43 natürlichen Kräutern blieb nun lediglich eine lokale Größe. Während sich europaweit Kräuterlikörfabrikanten aufmachten ihre Getränke in die Welt hinauszutragen, schlief der ReichsPost Bitter den Schlaf der Gerechten. Bis der Bad Homburger Stefan Alles und seine Partnerin Heike Jung den ReichPost Bitter. Ende 2008 aus seinem Dornröschenschlaf holten, um ihm für die Zukunft seinen gebührenden Platz unter den großen Kräutern dieser Welt zu sichern. Und so könnte bald über Bad Homburg hinaus, das einst schon von Römern besiedelt und von Karl dem Großen erwähnt wurde, ein Kräuter wieder von sich Reden machen. Der ReichPost Bitter!